Wie der Westen nimmt nun auch Russland den Kampf gegen Bonus-Privilegien für Manager auf. Die Staatsanwaltschaft soll gegen Verschwendung von Staatsgehältern helfen, sie durchkämmt staatliche Aufsichtsbehörden.
Moskau. Soll noch einer sagen, Russland ist anders. Gleich wie im Westen rollt auch in Moskau eine Welle gegen Besserverdiener und für die Wiederherstellung sozialer Gerechtigkeit an. Erste Kampagnen zur Beschränkung von Boni für Manager in Staatsbetrieben oder in Privatbetrieben, die staatliche Unterstützung erhalten, laufen bereits. Angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit sieht sich die Staatsführung zu diesem Schritt veranlasst. Präsident Dimitri Medwedjew und Premier Wladimir Putin selbst sprachen von der Unzulässigkeit, zu hohe Belohnungen auszuzahlen. Das Wirtschaftsministerium erarbeitet eine Norm für die Höhe der Boni, die im Krisenbekämpfungsprogramm festgeschrieben werden soll. Ganz nach dem Geschmack des russischen Volkes. Laut aktueller Umfrage des Instituts VCIOM sind 47 Prozent aller Russen für gesetzliche Beschränkungen der Bonuszahlungen bei Staatsfirmen. 49 Prozent meinen, das gesamte Lohnniveau der Manager sollte vom Staat geregelt werden. Die Regierung plant unterdessen kein totales Bonusverbot, empfiehlt aber einen Verzicht auf Boni und Prämien.